Besser als zu Jahresbeginn erwartete 
US-Konjunktur stützt Aktien

Anlagepolitik, Oktober 2023

Besser als zu Jahresbeginn erwartete US-Konjunktur stützt Aktien

Aktien haben im bisherigen Jahresverlauf sowohl Anleihen, Cash wie auch Rohstoffe im Gesamtertrag übertroffen. Grund hierfür ist, dass sich die amerikanische Wirtschaft besser entwickelt hat als zu Jahresbeginn befürchtet. Gleichzeitig kommen die ersten Produkte der generativen künstlichen Intelligenz auf den Markt. Auch die europäischen Volkswirtschaften haben sich besser als erwartet gehalten, doch die angesprochenen Faktoren haben die US-Aktienmärkte mehr unterstützt als die europäischen Indizes. Allerdings ist der US-Dollar weniger stark als zu Jahresbeginn, was den relativen Gesamtertrag des schweizerischen Aktienmarktes unterstützt. Ebenso hilft diesem die Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro im relativen Vergleich. Wir behalten unsere Orientierung auf Qualität unverändert bei.

Die Rezessionsrisiken, die im Winterhalbjahr noch dominierten, sind diesen Sommer der Antizipation einer sanften Landung der Weltwirtschaft gewichen. So jedenfalls zeigen es die riskanteren Anlageklassen in der Preisbildung an. Dies hauptsächlich dank der besser als erwarteten US-Wirtschaftsaktivität. China zeigte in den letzten Monaten hingegen eine enttäuschende Wirtschaftsleistung. Die Wirtschaftsleistung Chinas macht übrigens nur etwa 60 % jener der USA aus. Das bedeutet, dass die immerhin zweitwichtigste Volkswirtschaft der Welt ihren Aufholtrend des letzten Jahrzehnts in den vergangenen Jahren nicht mehr so weiterführen konnte wie von der chinesischen Regierung gewünscht. Kein Wunder, dass China zurzeit enorme Anstrengungen unternimmt, um den Elektroauto-Markt zu dominieren. Dies hat bereits zu einer enormen Abhängigkeit der globalen Elektroautoproduktion von China geführt. Das Land kontrolliert bereits rund 80 % der notwendigen Rohstoffe und Batteriekomponenten. Es darf daher nicht überraschen, wenn immer mehr chinesische Elektroautos auf europäischen Strassen, besonders in Deutschland, anzutreffen sind und der globale Marktanteil Chinas bei Elektrofahrzeugen zulasten der deutschen Wirtschaft immer mehr steigt.

Aktien

Der Gesamtertrag der globalen Aktienmärkte kann im bisherigen Jahresverlauf als durchaus ansprechend bezeichnet werden. Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich. Erstens hielt sich die globale Konjunktur bisher besser als vom Konsens des Marktes und der Ökonomen der Banken und Wirtschaftsforschungsinstitute befürchtet. Dies vor allem wegen der besser als erwarteten amerikanischen Wirtschaft. Diese wird durch einen recht robusten Konsum sowie Investitionen im Zuge des «Inflation Reduction Act» der US-Regierung unterstützt. Dagegen hat die chinesische Wirtschaft die zu Jahresbeginn gehegten Hoffnungen enttäuscht. Die europäische Konjunktur läuft weniger gut als die amerikanische, jedoch weniger schwach als zu Jahresbeginn vom Konsens erwartet. Die schweizerische Wirtschaft hält sich bisher besser als die Wirtschaft der Eurozone, wird aber insbesondere von der Konjunktur in Deutschland beeinflusst. Ein anderer Faktor, der die Aktien dieses Jahr stimuliert, ist das Ausrollen der ersten Produkte der generativen künstlichen Intelligenz. Dieser Faktor sowie die bessere US-Konjunktur im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften hat dazu geführt, dass US-Aktien gegenüber den europäischen Aktienmärkten in Lokalwährung einen höheren Ertrag erzielen konnten. Angesichts der schwächeren chinesischen Wirtschaft kann es nicht überraschen, dass Schwellenländeraktien enttäuschend liefen.

Die amerikanische und schweizerische Wirtschaft zeigen sich stärker als die Wirtschaft der Eurozone.

Gérard Piasko, Chief Investment Officer


Obligationen

Dieses Jahr zeigten sich Unternehmensanleihen im Gesamtertrag bisher besser als viele Staatsanleihen. Dies steht in Zusammenhang mit den meist besser als vom Marktkonsens erwarteten Geschäftsresultaten westlicher Unternehmen, besonders in den USA. Nicht nur viele Ökonomen, sondern auch viele Firmenanalysten wurden im bisherigen Jahresverlauf vom Verlauf der Wirtschaft und der Unternehmensergebnisse positiv überrascht. Dies hat den Trend zu sinkenden «Credit Spreads» begünstigt, also zu sinkenden Renditeaufschlägen von Unternehmensanleihen gegenüber den Renditen von Staatsanleihen. Aber auch die steigende Staatsverschuldung der USA und das historisch hohe amerikanische Haushaltsdefizit sorgten für Aufwärtsdruck bei US-Staatsanleihen und reduzierten die Renditeaufschläge von Unternehmensanleihen gegenüber den Renditen von Staatsanleihen. Die Stärke des Trends der Reduktion der «Credit Spreads» dürfte jedoch in den kommenden Monaten weniger ausgeprägt sein, denn die aufgelaufenen Kursgewinne gerade bei spekulativeren Firmenanleihen könnten zu Gewinnmitnahmen führen. Fokussierung auf gute Qualität sollte sich mittelfristig daher auch bei Obligationen auszahlen.

Währungen

Der Schweizer Franken zeigt dieses Jahr bekanntlich eine einzigartige Stärke. Sowohl gegenüber dem US-Dollar, dem Euro, der chinesischen Währung als auch dem japanischen Yen hat die schweizerische Währung deutlich zugelegt. Unterstützt wird der starke Franken zurzeit durch eine klar tiefere Inflationsrate als in vielen Ländern. Die Teuerung in der Schweiz ist die niedrigste von allen Industrieländern bzw. der OECD-Staaten. Neben der tiefen Inflation hilft dem Schweizer Franken dieses Jahr der Repatriierungstrend. Für viele Schweizer Anleger haben Anlagen in CHF-Anleihen an Attraktivität gewonnen. Vorher im Ausland angelegtes Kapital ist wieder in die Schweiz bzw. den Schweizer Franken zurückgeflossen. Dies aus zwei Gründen. Zum einen sind die US-Dollar-Absicherungskosten gestiegen und zum anderen sind die CHF-Anleihensrenditen wieder höher und damit klar attraktiver als zu Zeiten der Negativzinsen.

Rohstoffe

Zwar zeichnen sich alle Rohstoffe durch eine höhere Volatilität im Vergleich zu anderen Anlageklassen aus, sogar zu Aktien. Doch Gold zeigte in den letzten Jahren klar geringere Schwankungen als Erdöl. Dies dürfte mit den tendenziell nicht geringer gewordenen geopolitischen Spannungen zusammenhängen, die Gold gegenüber Öl unterstützen. Die Schwankungen im Ölpreis sind dieses Jahr auch auf Nachfragefaktoren zurückzuführen. Während sich die Konjunktur und Nachfrageveränderung in den USA und Indien positiver entwickelte, überzeugten die Eurozone und China weniger. Andererseits halfen die weitergeführten Produktionssenkungen bzw. die Drosselung des verfügbaren Ölangebots durch Saudi-Arabien und Russland dem Ölpreis ab dem 2. Quartal und gerade jüngst wieder. Als Diversifikation im Portfolio sollte jedoch Gold Priorität behalten, gerade in geopolitisch wohl weiter unsicheren Zeiten.

Gérard Piasko

Gérard Piasko

Gérard Piasko leitet als Chief Investment Officer das Anlagekomitee der Privatbank Maerki Baumann & Co. AG. Zuvor war er über viele Jahre Chief Investment Officer bei Julius Baer, bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank.

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Redaktionsschluss: 27. September 2023

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