Im August kam es wie schon in anderen Jahren in den Sommerferienwochen zu höher als üblichen Schwankungen in den Finanzmärkten, auch aufgrund der Abwesenheit vieler Marktteilnehmer bzw. geringerer Handelsvolumen. Für mittelfristig orientierte Anleger ist in solchen Situationen wichtig, vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panikverkäufe zu verfallen. Besser ist es, auf ein balanciertes Portfolio zu setzen, welches auf Qualitätsaktien fokussiert, aber auch diversifizierende Elemente wie Anleihen von guter Kreditqualität und Rohstoffe wie Gold enthält. Wir favorisieren neben Schweizer Aktien, wo wir neben Blue Chips in Erwartung sinkender Zinsen vermehrt Schweizer Nebenwerte berücksichtigen, globale Qualitätsfirmen mit guter Profitabilität und relativ niedriger Verschuldung.Die Situation der Weltwirtschaft ist vielleicht besser, als sie einigen Investoren erscheint, bzw. die Lage ist wohl besser als die Stimmung. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den USA im Juli war zwar etwas höher als erwartet, 4,3 % statt 4,1 %, doch dies ist historisch immer noch keine überdurchschnittliche US-Arbeitslosenrate. Zudem war der Sonderfaktor des Hurrikan Beryl besonders für den Arbeitslosenanstieg mitverantwortlich. Die höhere US-Arbeitslosigkeit ist zudem auch auf eine unter US-Präsident Biden stark (um über 300 %) gestiegene illegale Einwanderung zurückzuführen, d.h. nicht primär weniger Nachfrage nach Arbeitskräften, sondern ein grösseres Angebot an Arbeitskräften hat die US-Arbeitslosenrate in letzter Zeit nach oben beeinflusst. Die Geschäftsstimmung der Industriemanager wurde in den USA zwar wieder als unterhalb der Expansionsschwelle publiziert, jedoch überraschte dafür die Umfrage bei den Dienstleistungsfirmen positiv, was für den Hauptmotor der US-Wirtschaft, den Konsum, von weit grösserer Bedeutung ist. In China zeigte sich zwar die Geschäftsumfrage der verarbeitenden Industrie auch schwächer als erwartet, jene der Dienstleistungen war hingegen besser als vom Konsens antizipiert. Europa liegt konjunkturell weiter auf einem klar weniger dynamischen Trend als die USA. Dies zeigte sich in Deutschland und Frankreich in den Wirtschaftsdaten per Ende Juli, welche gegenüber Konjunkturdaten der Schweiz oder Südeuropas enttäuschten.AktienDie Aktienmärkte waren in den letzten Wochen von hoher Volatilität geprägt. Mehrere Gründe führten zu Gewinnmitnahmen bzw. Marktkorrekturen zu Monatsbeginn. Erstens waren die Resultate der wichtigen Technologiekonzerne nicht in allen Details besser als die schon hohen Konsenserwartungen. Zweitens waren die Sommerferienwochen wegen der Abwesenheit vieler Anleger von geringeren Marktvolumen gekennzeichnet, was Schwankungen, also auch Schwächephasen, ermöglichte. Drittens waren einige Wirtschaftsdaten unter den Markthoffnungen ausgefallen – der Anstieg der US-Arbeitslosigkeit um 0,2 % höher als erwartet wurde zum Anlass für Gewinnmitnahmen genommen. Der seither feststellbare Rückgang der US-Marktzinsen und Obligationenrenditen kann aber eine Konjunkturabschwächung abbremsen. Das geopolitische Umfeld bleibt unberechenbar und komplex, nicht nur im Nahen Osten. Daher braucht es in einem breit abgestützten Portfolio neben Aktien eben auch Diversifikationselemente, beispielsweise Rohstoffe wie Gold oder Obligationen. Wir behalten eine neutrale Aktiengewichtung und favorisieren weiter speziell Qualitätsaktien.Für mittelfristig orientierte Anleger ist es sinnvoll, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panikverkäufe zu verfallen, sondern eher auf ein ausgewogenes, balanciertes Portfolio zu setzen.Gérard Piasko, Chief Investment OfficerObligationenEin nicht zu starker Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums könnte Anleihen unterstützen, obwohl durch die Kursavancen der Anleihenmärkte im Zuge der Aktienturbulenzen Anfang August schon viel Positives in die Preise eingebaut wurde. Daher ist einerseits Selektivität bei der Auswahl von Einzelpositionen bei Obligationen angesagt. Andererseits sollte jetzt erst recht generell auf mehr Qualität bei Anleihen geachtet werden, denn die Veränderung der Renditeaufschläge bzw. Credit Spreads war im bisherigen Jahresverlauf recht gering. Das bedeutet, dass bei mehr Konjunkturabschwächung bzw. mehr Konjunkturrisiken Anleihen von besserer Kreditqualität vorzuziehen wären. Wir bleiben aus diesem Grunde bei unserer Favorisierung von Anleihen mit Investment-Grade-Kreditrating gegenüber jenen mit High-Yield-Kreditrating. WährungenDer US-Dollar gab im August partiell Terrain preis, nachdem die Aktienturbulenzen zu Beginn des Monats durch US-Konjunktursorgen begründet worden waren. Dies vor dem Hintergrund dessen, dass die Obligationen- und Zinsmärkte im Zuge der höheren US-Arbeitslosenrate mehr Zinssenkungen der US-Zentralbank einpreisten, was eben zu Gewinnmitnahmen in der amerikanischen Währung führte. Auch gegenüber dem Schweizer Franken gab der US-Dollar temporär nach, weil sich die Zinsdifferenz wegen der steigenden Erwartung von US-Zinssenkungen zulasten der USA veränderte. Das bedeutet, dass der Ball nun wieder bei der US-Zentralbank liegt: Wenn sie die Markterwartungen von deutlichen Zinssenkungen nicht erfüllt, könnte es wieder zu einem stärkeren US-Dollar kommen, gegen den Euro vielleicht mehr als gegen den Schweizer Franken, da dieser als «sicherer Hafen» in geopolitisch schwierigen Situationen profitieren könnte.RohstoffeDie partiell schwächeren Konjunkturdaten führten in den letzten Wochen zu gewissen Abgaben in den Rohstoffmärkten. Die traditionell auf die chinesische Nachfrage sensibel reagierenden Industriemetallpreise zeigten eine deutliche Korrektur. Innerhalb des Energiesektors kam es auch zu überdurchschnittlichen Schwankungen beim Erdölpreis. Die Aktienturbulenzen zeigten bei diesem eher konjunkturabhängigen Rohstoff mehr Auswirkungen als bei den Edelmetallen. Sollte es aber im Falle einer Eskalation zwischen Israel und dem Iran zu mehr Besorgnis betreffend möglichen Angebotsengpässen kommen, könnte sich der Ölpreis wieder erholen. Gold und partiell Silber dürften von steigenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten mittelfristig profitieren, auch wenn die Goldnachfrage im Sommer oft geringer ausfällt als in der von diversen Feiertagen geprägten Wintersaison. Kontaktieren Sie uns Anlagepolitik herunterladen Gérard Piasko Gérard Piasko leitet als Chief Investment Officer die Anlagekommunikation der Privatbank Maerki Baumann & Co. AG. Zuvor war er über viele Jahre Chief Investment Officer bei Julius Baer, bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank. Modular anlegen mit Maerki Baumann Die Akzentmodule erlauben es Ihnen, die erwähnten Themen in Ihrem Portfolio abzubilden: Überzeugen Sie sich von unserem modularen Anlagekonzept, der individuellen Auswahl attraktiver Anlagelösungsmodule und dem transparenten Preismodell. Mehr erfahren Kontaktieren Sie eine Kundenberaterin oder einen Kundenberater für weitere Informationen. Jetzt kontaktieren Wichtige rechtliche Hinweise: Diese Publikation dient ausschliesslich zu Informations- und Marketingzwecken und ist nicht auf die Herbeiführung eines Vertragsschlusses gerichtet, sondern enthält lediglich Markt- und Anlagekommentare von Maerki Baumann & Co. AG sowie eine Einschätzung zu ausgewählten Finanzinstrumenten. Somit stellt diese Publikation keine Anlageberatung oder individuell-konkrete Anlageempfehlung sowie kein Angebot für den Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten dar. Maerki Baumann & Co. AG erbringt keine Rechts- oder Steuerberatung. Im Weiteren übernimmt Maerki Baumann & Co. AG keinerlei Haftung für den Inhalt dieses Dokuments und haftet insbesondere nicht für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, einschliesslich direkte, indirekte oder Folgeschäden, die aufgrund von in diesem Dokument enthaltenen Informationen und/oder infolge der den Finanzmärkten inhärenten Risiken entstehen können. Maerki Baumann & Co. AG ist Inhaberin der Schweizerischen Bankbewilligung, die ihr durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) erteilt wurde. *Bitte beachten Sie, dass wir die in dieser Broschüre genannte Krypto-Dienstleistung (Akzentmodul Krypto) aufgrund der deutschen Regulierung für unsere Kundinnen und Kunden mit Domizil Deutschland nicht erbringen können. Redaktionsschluss: 28. August 2024Maerki Baumann & Co. AGDreikönigstrasse 6, CH-8002 ZürichT +41 44 286 25 25, info@maerki-baumann.chwww.maerki-baumann.ch