Cash-Börsen-Talk vom 15. August 2014

Börsen-Talk: «Nach jedem Börsentaucher zukaufen»

Seit einigen Wochen tendieren die Börsen nach Süden. So hat der Swiss Market Index (SMI) seit dem Top im Juni bei 8753 Punkten rund 4 Prozent eingebüsst. Mühe bekundet auch der Deutsche Aktienindex, der innert Monatsfrist mehr als 5 Prozent zurückfiel. Doch dies ist laut Daniel Egger noch zuwenig.

"Für eine gesunde Korrektur, einen Washout, müsste der SMI nochmals um 5 Prozent tauchen", sagt der Anlagechef der Privatbank Maerki Baumann im cash-Börsen-Talk. Danach werde es laut Egger wieder aufwärtsgehen. "Wir haben keinen langen Bärenmarkt vor uns."

Allerdings geben die Unwägbarkeiten im Ukraine-Konflikt und die konjunkturelle Entwicklung in Europa zu denken. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal stärker geschrumpft war, als erwartet und in Frankreich stagnierte das Wachstum überraschend. Damit erhöhen sich die Konjunkturrisiken für den Euroraum.

Schrittweise Aktienquote erhöhen

Anlagechef Egger geht aber nicht von einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt aus und auch hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung der Eurozone wird die Europäische Zentralbank mit Stützungsmassnahmen bereitstehen.

Daher empfiehlt Egger, "nach jeder Korrektur an der Börse den Aktienanteil schrittweise zu erhöhen". Für ein mögliches Engagement rückt der erst 40-jährige Anlagechef folgende Titel in den Fokus: Swatch, ABB und Versicherungstitel wie Zurich IG oder Swiss Re. Mit Ausnahme von Zurich IG haben die anderen Valoren seit Jahresbeginn zwischen 11 und 18 Prozent an Kurswert eingebüsst. Entsprechend zurückgekommen sind in der Folge auch die Bewertungen.

Egger favorisiert Swatch aber auch wegen des langfristigen Wachstumspotenzials, vor allem in Ländern ausserhalb Chinas. "Das Thema Luxus wird noch auf Jahre hinaus ansehnliche Margen generieren." Und auch bei dem viel gescholtenen Titel ABB sehe die Ausgangslage gut aus. Derzeit drücken zwar noch alte Geschäfte auf die Margen von ABB. Doch die Ausrichtung des Technologiekonzerns auf höhermargige Geschäfte eröffnet Kurschancen, wie Egger sagt.

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